Schon als kleiner Junge war ich von Pilzen fasziniert. Jeden Herbst ging die Familie im Wald Pilze sammeln und bei reicher Ausbeute waren wir alle glücklich, denn es gab noch am selben Abend eine leckere Pilzpfanne. Und wenn viel übrig war, wurden die Pilzstücke getrocknet und später verwendet (getrocknete Pilze aus dem Supermarkt gab es damals in den 80ern eher noch nicht). Da das Pilze sammeln im Wald natürlich nicht immer erfolgreich war, hatte ich mir als kleiner Knirps irgendwie in den Kopf gesetzt, Pilze selber in unserem Kleingarten zu züchten, damit wir „immer“ frische Pilze haben.
Pilze sind eine fantastische Ergänzung zu jeder Mahlzeit, und die gute Nachricht ist, dass sich viele Arten hervorragend für den Anbau zu Hause eignen. Für diejenigen, die frische, biologisch angebaute Pilze direkt aus der eigenen Küche oder dem eigenen Garten genießen möchten, ist es wichtig zu wissen, welche Arten sich am besten für den Anbau zu Hause eignen. Im Folgenden werden die beliebtesten und am einfachsten zu züchtenden Pilzsorten vorgestellt und grundlegende Tipps für den Anbau gegeben.
Wer sich bereits ein bisschen mit Pilzzucht beschäftigt hat, kennt sicher die Herstellung eines Substrates aus Strohpellets, zum Beispiel für Austernpilze oder Kräuterseitlinge und hat die Vorzüge von Strohpellets kennen und schätzen gelernt.
Wenn man sich als Einsteiger dem Thema „Pilze zu Hause züchten“ nähert, stellt sich die Frage, ob man mit wenig Wissen oder Zeit überhaupt Erfolg haben kann. Die klare Antwort lautet: ja, man kann! Denn für Einsteiger und Menschen mit wenig Zeit existieren glücklicherweise mittlerweile etliche Angebote an fertigen Pilzzuchtboxen oder Pilzzuchtsets für zu Hause.
Ist die Fruchtung geglückt und es zeigen sich die ersten kleinen Pilze, heisst es ab sofort täglich kontrollieren. Pilze brauchen zum optimalen Wachstum der Fruchtkörper ausreichend Feuchtigkeit, die richtige Temperatur, Sauerstoffzufuhr und bis auf Champignons auch ausreichend Licht.
Ist der Kulturbehälter mit dem Substrat erfolgreich befüllt und mit Körnerbrut beimpft, beginnt die Phase des Wachsens. Das Pilzmyzel durchwächst langsam das Substrat. Dazu muss der Kulturbehälter in einem geeigneten Raum dunkel und bei Raumtemperatur (20-24 Grad) aufgestellt werden. Als Abstellort eignen sich hervorragend Heizungskeller, aber auch eine dunkle Abstellkammer mit Temperaturen nicht unter 20 Grad ist ideal. Notfalls kann die Substratkultur zum Durchwachsen aber auch in einem Schrank bei Zimmertemperatur abgestellt werden.
Champignons benötigen zu ihrer Entwicklung bereits kompostiertes organisches Material. In der kommerziellen Champignonzucht werden dazu große Mengen Pferdemist mit Strohanteilen und weiteren Zusätzen in großen Silos bzw. Kompostierungsanlagen kompostiert und als Substrat für den Anbau verwendet.
Hat man erfolgreich Körnerbrut hergestellt oder im Pilzzucht-Handel bestellt und ist sich im Klaren darüber, welchen Kulturbehälter man verwendet, kann es endlich an die Herstellung des Substrates gehen, aus welchem letztendlich die Pilzfruchtkörper wachsen sollen.
Hat man erfolgreich seine erste einsatzfähige Körnerbrut hergestellt oder im Pilzzucht-Handel gekauft, stellt sich die Frage in welchen Behälter man das Substrat abmischen bzw. abfüllen sollte und welcher Ort im Haus oder in der Wohnung eigentlich für den Pilzanbau geeignet ist. Ein wenig Vorausplanung und Abstimmung auf die jeweilige Pilzart und Jahreszeit/Temperatur ist dabei gefragt.
Bio-Speisepilze im Supermarkt sind oft nicht gerade billig. So kosten aktuell 100 Gramm Kräuterseitlinge aus Deutschland oder Österreich bei REWE zum Beispiel 1,99 € – und das ist noch nicht mal Bio. Austernpilze sind meistens etwas günstiger, da sie ganzjährig in professionellen Zuchtbetrieben angebaut werden. Der Preis liegt pro 100 Gramm im Schnitt zwischen 1,- bis 1,50 Euro.
Der Kräuterseitling (Pleurotus eryngii), auch Königsausternpilz genannt, ist ein schmackhafter und beliebter Speisepilz, der beim Anbau zu Hause vergleichsweise niedrige Anforderungen stellt. Der Pilzfruchtkörper hat festes Fleisch, das auch beim Kochen nicht zerfällt und wird gerne als Steinpilz-Ersatz verwendet. Der Name Kräuterseitling kommt übrigens nicht daher, dass der Pilz nach Kräutern schmeckt, sondern davon, dass er in der Natur gerne die Wurzeln von Kräuterpflanzen besiedelt.