Wenn man sich als Einsteiger dem Thema „Pilze zu Hause züchten“ nähert, stellt sich die Frage, ob man mit wenig Wissen oder Zeit überhaupt Erfolg haben kann. Die klare Antwort lautet: ja, man kann! Denn für Einsteiger und Menschen mit wenig Zeit existieren glücklicherweise mittlerweile etliche Angebote an fertigen Pilzzuchtboxen oder Pilzzuchtsets für zu Hause.
Monat: April 2020 Seite 1 von 2
Ist die Fruchtung geglückt und es zeigen sich die ersten kleinen Pilze, heisst es ab sofort täglich kontrollieren. Pilze brauchen zum optimalen Wachstum der Fruchtkörper ausreichend Feuchtigkeit, die richtige Temperatur, Sauerstoffzufuhr und bis auf Champignons auch ausreichend Licht.
Ist der Kulturbehälter mit dem Substrat erfolgreich befüllt und mit Körnerbrut beimpft, beginnt die Phase des Wachsens. Das Pilzmyzel durchwächst langsam das Substrat. Dazu muss der Kulturbehälter in einem geeigneten Raum dunkel und bei Raumtemperatur (20-24 Grad) aufgestellt werden. Als Abstellort eignen sich hervorragend Heizungskeller, aber auch eine dunkle Abstellkammer mit Temperaturen nicht unter 20 Grad ist ideal. Notfalls kann die Substratkultur zum Durchwachsen aber auch in einem Schrank bei Zimmertemperatur abgestellt werden.
Champignons benötigen zu ihrer Entwicklung bereits kompostiertes organisches Material. In der kommerziellen Champignonzucht werden dazu große Mengen Pferdemist mit Strohanteilen und weiteren Zusätzen in großen Silos bzw. Kompostierungsanlagen kompostiert und als Substrat für den Anbau verwendet.
Hat man erfolgreich Körnerbrut hergestellt oder im Pilzzucht-Handel bestellt und ist sich im Klaren darüber, welchen Kulturbehälter man verwendet, kann es endlich an die Herstellung des Substrates gehen, aus welchem letztendlich die Pilzfruchtkörper wachsen sollen.
Hat man erfolgreich seine erste einsatzfähige Körnerbrut hergestellt oder im Pilzzucht-Handel gekauft, stellt sich die Frage in welchen Behälter man das Substrat abmischen bzw. abfüllen sollte und welcher Ort im Haus oder in der Wohnung eigentlich für den Pilzanbau geeignet ist. Ein wenig Vorausplanung und Abstimmung auf die jeweilige Pilzart und Jahreszeit/Temperatur ist dabei gefragt.
Bio-Speisepilze im Supermarkt sind oft nicht gerade billig. So kosten aktuell 100 Gramm Kräuterseitlinge aus Deutschland oder Österreich bei REWE zum Beispiel 1,99 € – und das ist noch nicht mal Bio. Austernpilze sind meistens etwas günstiger, da sie ganzjährig in professionellen Zuchtbetrieben angebaut werden. Der Preis liegt pro 100 Gramm im Schnitt zwischen 1,- bis 1,50 Euro.
Der Kräuterseitling (Pleurotus eryngii), auch Königsausternpilz genannt, ist ein schmackhafter und beliebter Speisepilz, der beim Anbau zu Hause vergleichsweise niedrige Anforderungen stellt. Der Pilzfruchtkörper hat festes Fleisch, das auch beim Kochen nicht zerfällt und wird gerne als Steinpilz-Ersatz verwendet. Der Name Kräuterseitling kommt übrigens nicht daher, dass der Pilz nach Kräutern schmeckt, sondern davon, dass er in der Natur gerne die Wurzeln von Kräuterpflanzen besiedelt.
Gibt man bei Google einmal den Begriff „Pilze aus dem Supermarkt“ ein, findet man viele Seiten, die darüber berichten, daß Pilze aus dem Supermarkt oft bereits verdorben oder ungenießbar sind.
Körnerbrut ist eine wunderbare Erfindung: sie ist eine ideale Nahrungsquelle für die meisten Pilze und wird sehr schnell von Pilzmyzel durchwachsen. Sie kann gut gelagert, vermehrt und portioniert werden und kann durch die lose Struktur gut mit anderen Substanzen wie dem endgültigen Substrat gemischt werden.