Für alle Hobby-Pilzzüchter, die den Aufwand der Herstellung einer sterilen Nährlösung bzw. eines sterilen Nährbodens scheuen, gibt es weitere einfache, schnelle und günstige Möglichkeiten, mit im Haushalt verfügbaren Mitteln ein Pilzstück zur Myzelbildung anzuregen. Auch hier ist grundsätzlich auf möglichst sauberes Arbeiten und ein möglichst keimfreies Umfeld zu achten.
Monat: April 2020
Der Begriff „steriles klonen“ ist eigentlich etwas irreführend, und meint meistens das vermehren von Pilzmyzel auf einem Nährboden bzw. in einer Nährlösung. Da diese Nährlösungen bzw. -böden allerdings sehr anfällig für Schimmelpilzbildung und Bakterienbefall sind, sollte man hier möglichst steril arbeiten, um Kontaminationen der Nährlösung entgegenzuwirken.
Pilze vermehren sich in der Natur normalerweise, indem sie ihre Sporen (ähnlich der Samen von Pflanzen) absondern und diese sich dann durch Wind oder Tiere verbreiten. In der Pilzzucht kann man ebenfalls Sporen von Pilzen sammeln und dann versuchen, diese zu vermehren bzw. zu Pilzgeflecht und später zu Pilzen heranwachsen zu lassen. In der Realität ist dies jedoch aufwendig und wenn man einfach nur Pilze anbauen möchte, ist der Weg über die Vermehrung von Pilzsporen nicht unbedingt empfehlenswert.
Wenn man am Anfang dieses spannenden Hobbys steht und sich vielleicht schon in dem einen oder anderen Pilzzuchtforum eingelesen hat, dann kommen einem teilweise Fachbegriffe unter, die zur Pilzzucht gehören und die man teilweise noch nie gehört hat. Keine Angst, man muss nicht studieren und auch kein Labortechniker sein, um erfolgreich zu Hause Pilze anzubauen oder zu züchten!
Schon als kleiner Junge war ich von Pilzen fasziniert. Jeden Herbst ging die Familie im Wald Pilze sammeln und bei reicher Ausbeute waren wir alle glücklich, denn es gab noch am selben Abend eine leckere Pilzpfanne. Und wenn viel übrig war, wurden die Pilzstücke getrocknet und später verwendet (getrocknete Pilze aus dem Supermarkt gab es damals in den 80ern eher noch nicht). Da das Pilze sammeln im Wald natürlich nicht immer erfolgreich war, hatte ich mir als kleiner Knirps irgendwie in den Kopf gesetzt, Pilze selber in unserem Kleingarten zu züchten, damit wir „immer“ frische Pilze haben.