Pilze vermehren sich in der Natur normalerweise, indem sie ihre Sporen (ähnlich der Samen von Pflanzen) absondern und diese sich dann durch Wind oder Tiere verbreiten. In der Pilzzucht kann man ebenfalls Sporen von Pilzen sammeln und dann versuchen, diese zu vermehren bzw. zu Pilzgeflecht und später zu Pilzen heranwachsen zu lassen. In der Realität ist dies jedoch aufwendig und wenn man einfach nur Pilze anbauen möchte, ist der Weg über die Vermehrung von Pilzsporen nicht unbedingt empfehlenswert.
Deutlich einfacher und schneller ist es, Pilze zu „klonen“. Pilze haben ein normalerweise in der Natur selten sichtbares „Wurzelwerk“ oder auch Pilzgeflecht, das sogenannte Myzel. Aus diesem können sich je nach Umgebung und Bedingungen dann die sichtbaren Fruchtkörper bilden, wobei die Bedingungen dafür von Pilzart zu Pilzart unterschiedlich sind.
Das spannende daran: auch der Fruchtkörper besteht eigentlich auch „nur“ aus Pilzgeflecht, allerdings in Fruchtkörper-Form. Und Pilzmyzel vermehrt sich unter bestimmten Bedingungen und „befällt“ die Umgebung, wenn diese für den jeweiligen Pilz nahrhaft ist und die sonstigen Bedingungen wie Temperatur, Sauerstoffzufuhr und Feuchtigkeit stimmen.
Dies kann man sich zunutze machen und einfach Pilze „klonen“, was eigentlich nichts anderes heisst, Teile des aus Pilzmyzel bestehenden Fruchtkörpers so in eine Umgebung zu bringen, dass das Pilzgeflecht (das Myzel) sich vermehrt, bis es weiterverwendet und zur Bildung von Fruchtkörpern gebracht werden kann. Dies funktioniert auch problemlos mit gekauften Supermarktpilzen (sie sollten allerdings möglichst frisch sein und nicht schon vor sich „hingammeln“).
Für das Klonen gibt es zwei gebräuchliche Methoden: das „sterile“ Klonen auf einem speziellen Nährboden bzw. in einer flüssigen Nährlösung oder das „unsterile“ Klonen direkt auf einem Nährboden.
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